Der Verein zur Förderung des Stadtarchivs Wiesbaden e.V. nimmt Abschied von seinem Gründungsmitglied Klaus Kopp (Bildmitte; bei einer Veranstaltung im Wiesbadener Rathaus 2001 im Gespräch mit Helmut Nehrbaß (rechts) und Günter Gablenz (links), StadtA WI F000-10295, Foto: Dr. Thomas Weichel).
Klaus Kopp (1937-2023) war ein hervorragender Kenner der Wiesbadener Geschichte und ihrer Vororte. Er gehörte dem Verein als Beisitzer an. Für den 2005 gegründeten Förderverein warb er, dank seiner guten Vernetzung, viele neue Mitglieder. Unvergessen eine Visitenkarte, auf der er nach einer erfolgreichen Zusage notierte: „Wieder einer im Nest!“
Auch das Stadtarchiv profitierte von seiner Geschichtsbegeisterung: 2001 vermittelte er, damals Vorstandsmitglied der Stadtwerke, die Abgabe des ESWE-Archivs. Ebenso konnte der Nachlass der Dotzheimer Hebamme Lina Fischer dank seiner Fürsprache übernommen werden. Seine Wirksamkeit als Lokalhistoriker und Historiker der Wiesbadener SPD spiegeln sich in den Unterlagen, die in einem Nachlassbestand zusammengefasst wurden; 2001 und 2006 übergab er diese hochinteressanten zeitgeschichtlichen Dokumente dem städtischen Archiv. Neben seinen zahlreichen historischen Untersuchungen, u.a. zur Geschichte der SPD, zur Geschichte Dotzheims und anderer Vororte, zur Arbeitergeschichte, und neben seiner großen Monographie zu „Wasser von Taunus, Rhein und Ried“ fand er auch noch die Zeit, sich als Autor an der Herausgabe des Wiesbadener Stadtlexikons zu beteiligen. Klaus Kopp verfasste einige zum Teil recht umfangreiche und äußerst kenntnisreiche Artikel, z.B. zum öffentlichen Nahverkehr und zur Energieversorgung. Klaus Kopp war auch Mitglied der Geschichtswerkstatt Wiesbaden (bis zur Auflösung 2010), die nach dem Motto „Grabe, wo du stehst!” sich Projekten der Alltagsgeschichte und der „Geschichte von unten” widmete. Auch dort gingen von ihm wichtige Impulse aus. Er war Mitautor der viel beachteten Publikation „Wiesbaden und Mainz zu Fuß” (1990), der zwei Auflagen von „Wiesbaden und Rheingau zu Fuß” (2002 und 2009) folgten. Für seine Verdienste und sein ehrenamtliches Engagement sind wir ihm sehr dankbar und werden ihm stets ein ehrendes Andenken bewahren.